Forward-Darlehen – Manchmal stehen Kreditnehmer vor dem Problem, dass ihre Zinsbindung noch geraume Zeit läuft und am Markt mit steigenden Zinsen gerechnet wird.

Eine spätere Anschlussfinanzierung würde dann teurer. Mit einer Forward-Vereinbarung kann man sich die jetzt noch niedrigeren Zinsen sichern. Ein Forward-Darlehen ist nichts anderes als eine Anschlussfinanzierung, deren Konditionen heute schon vereinbart werden, die aber erst später greifen.

Eine solche Absicherung gegen steigende Zinsen hat natürlich einen Preis – es fällt ein Zinsaufschlag (die Forward-Prämie) an. Außerdem zahlt man darauf, wenn es anders kommt als gedacht. Denn auch bei gleichbleibenden oder sinkenden Zinsen gilt die Forward-Vereinbarung. Das bedeutet: die Vereinbarung ergibt nur Sinn, wenn ziemlich sicher ist, dass die Zinsen bis zur anstehenden Anschlussfinanzierung höher sein werden.

Beim Forward Darlehen gibt es eine Faustregel, die Bestand hat: Es lohnt sich grundsätzlich dann, wenn alle Zinsprognosen sagen, dass die Bauzinsen steigen werden – und zwar unabhängig davon, ob die Bauzinsen gerade höher oder niedriger sind als Ihr jetziger Zins.

Ein guter Rat ist immer, sich frühzeitig um die Anschlussfinanzierung Gedanken zu machen. Dann besteht genug Zeit, den Markt zu checken und Alternativen zu prüfen. Mit einem gut vorbereiteten und durchkalkulierten Anschlusskredit steht die Baufinanzierung weiter auf einem soliden Fundament. 

Ist ein Forward-Darlehen aktuell lohnenswert?

Schon seit Jahren herrscht in der Europäischen Union eine Niedrigzins-Phase vor. Hiermit möchten die europäischen Institutionen die Wirtschaft ankurbeln, um die Aufnahme von Krediten finanziell attraktiv zu machen. Dies wirkt sich auch auf Baufinanzierungen und andere Kredite von Privatkunden aus.

Wenn Sie aktuell über einen Kreditabschluss wie ein Baudarlehen nachdenken, das Sie über einen längeren Zeitraum wie 15 oder 20 Jahre zurückzahlen, ist ein Forward-Darlehen aktuell auf jeden Fall lohnenswert. Bei sehr kurzfristigen Finanzierungen ist der Abschluss möglich, aber weniger relevant. Schließlich ist damit zu rechnen, dass in den nächsten wenigen Jahren die Kreditzinsen nicht entscheidend steigen dürften.

Wirkt sich die Forward-Finanzierung auf den Erstkredit aus?

Eine Forward-Vereinbarung tritt in Kraft, sobald die Laufzeit Ihres Erstkredits abgelaufen ist. Für Ihr Kreditinstitut ist der Erstkredit somit unabhängig von Ihrer eigentlichen Finanzierung zu sehen. Zwar kann es zu Abweichungen in den Konditionen kommen, direkte Vor- oder Nachteile durch den Abschluss einer Forward-Finanzierung ergänzend zu Ihrem eigentlichen Kreditvertrag gibt es jedoch nicht.

Wann überhaupt über eine Anschlussfinanzierung nachdenken?

Nicht bei jeder Kreditaufnahme ist von Vornherein klar, dass sich eine Anschlussfinanzierung lohnt. Für viele Kreditnehmer ist schwer einzuschätzen, wie die finanzielle Situationen zum Ende der Kreditlaufzeit aussieht. Es gilt also nicht, aus Prinzip eine Anschlussfinanzierung abzuschließen, welche die Form eines Forward-Darlehens haben kann.

Stattdessen sollten Sie individuell überprüfen, wofür Sie Ihren Kredit genau aufnehmen und mit welchen Eventualitäten während der Tilgungsphase zu rechnen ist. Auch wenn Sie Ihren Kredit eher knapp kalkuliert haben, lohnt die Überlegung der Anschlussfinanzierung eher. Diese Erkenntnis entsteht oft erst im Laufe der Finanzierungsphase, beispielsweise wenn Ihr Bauvorhaben teurer wird als gedacht.

Denken Sie daran: Das Forward-Darlehen muss nicht im gleichen Moment wie der Erstkredit abgeschlossen werden. Verfolgen Sie gewissenhaft die Entwicklungen des Kreditmarktes und reagieren Sie mit einem Forward-Darlehen frühzeitig auf einen zusätzlichen Finanzierungsbedarf.

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